Akzeptanz und wie sie uns gelingt

In Sachen Akzeptanz gilt es, den Schmerz einer Trennung, die Enttäuschung durch eine Kündigung oder die Trauer beim Verlust eines Menschen erst einmal zu erkennen und zuzulassen. In der Praxis ist es oft so, dass sich Menschen gerade in schwierigen Situationen jegliche „negative“ Gefühle aberkennen und verdrängen, da diese meist sehr unangenehm sind. Aber gerade dann ist es enorm wichtig, Gefühle wie Angst, Wut, Trauer, etc. zuzulassen. Vor allem das Weinen hat eine reinigende Kraft.

Akzeptanz kann erlernt werden. Basis dafür ist eine einzige Frage: Wenn ich zur Akzeptanz fähig wäre, was würde ich jetzt tun oder denken? Folgende vier Methoden können als Stütze dienen:

1.       Eine Situation so annehmen wie sie ist

Tag für Tag kämpfen wir gegen Dinge an und stellen am Ende frustriert fest, dass uns die Energie ausgegangen ist und sich an der Situation nichts verändert hat. Macht Sinn! Auf bestimmte Geschehnisse haben wir einfach keinen Einfluss. An dieser Stelle ist es hilfreich, zu akzeptieren, dass die Situation so ist wie sie ist und es Dinge gibt, die wir selbst einfach nicht können. Erst wenn diese Akzeptanz erfolgt, können wir unsere Energie dafür aufwenden, um lösungsorientiert mit der Situation umzugehen.

2.       Der Angst ins Gesicht sehen

Situationen, die wir nicht beeinflussen können, machen uns oft Angst. Dann kann es hilfreich sein, aufzuhören vor der Angst wegzulaufen, stehenzubleiben, sich umzudrehen und der Angst ins Gesicht zu blicken. Was so viel heißt wie sich mit seinen Ängsten auseinanderzusetzen. Dabei können folgende Fragen behilflich sein: Was genau macht meine Angst aus? Was will sie mir sagen? Welche Funktion hat sie? Was wäre der schlimmste Fall, der eintreten könnte? Und was passiert, wenn die Angst nicht mehr da ist?

3.       Nicht allzu streng mit sich selbst sein

In unerwarteten Lebenssituationen, auf die wir keinen Einfluss haben, ist es wichtig, nicht allzu streng mit sich selbst zu sein und sich Zeit und Raum zu geben. Lassen Sie alle negativen Emotionen zu die dazugehören und erlauben Sie sich, diese Gefühle eine Zeit lang intensiv zu spüren. Hier kann es hilfreich sein sich vorzustellen, es würde einem Freund oder einem Familienmitglied so ergehen. Würden wir ihm/ihr die Daseinsberechtigung für die negativen Emotionen verwehren? Wohl eher nicht! Wir hätten jegliches Verständnis für all die dazugehörigen Gefühle. Schenken wir also uns selbst auch dieses Verständnis!

4.       Darauf vertrauen, dass jede noch so schlimme Situation seinen Sinn hat

Wenn wir auf eine Situation keinen Einfluss haben, dann ist ein wichtiger Schritt zur Akzeptanz, die Situation auseinander zu nehmen und etwas Positives in ihr zu suchen. Jede noch so schlimme Situation hat auch positive Aspekte als Folge, die vielleicht erst bei näherer Betrachtung zu erkennen sind. Vertrauen hilft. Denn wie sagt der Volksmund so treffend: „Wo ein Nachteil, da immer auch ein Vorteil“!

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