Werte und Wertvorstellungen in Partnerschaft

Werte werden durch unterschiedliche Faktoren geprägt.

Einen großen Einfluss hat die Gesellschaft, in der wir aufwachsen. In jeder Kultur gibt es unterschiedliche Regeln und Rituale, durch welche die Werte gelebt werden.

Einen weiteren Einfluss auf unser Wertesystem nimmt die Religion und das, woran wir glauben. Wir können in derselben Gesellschaft und Kultur leben, aber unterschiedliche Weltanschauungen haben.

Dem Ganzen untergeordnet und gleichzeitig die wichtigste Instanz ist das Familiensystem. Die Familie, in der wir groß werden, hat den größten Einfluss auf unser Denken und Handeln, auf unsere Strukturen und Muster und unsere Werte. Das soziale Umfeld wie Freund*innen, Lehrer*innen, Kolleg*innen nehmen im späteren Verlauf unseres Lebens ebenfalls großen Einfluss auf uns.

Unsere Wertvorstellung wird also seit Geburt an geprägt und formt sich im Laufe des Heranwachsens.

Wenn sich zwei Menschen treffen, treffen sich folglich immer zwei unterschiedliche Wertesysteme. Auch wenn die beiden Menschen in derselben Gesellschaft leben, dieselbe Sprache sprechen oder gar an dieselbe Religion glauben, so entstammen sie zwei unterschiedlichen Familien und somit zwei nicht identischen Wertesystemen.

Unter diesen Aspekten werfen wir nun einen Blick auf unsere Partnerschaften.

Wenn zwei Menschen sich treffen und Liebende werden, mag das erstmal vielleicht noch gar nicht auffallen, weil in der ersten Phase der Beziehung, der Faszinations- oder Symbiosephase alles neu und prickelnd ist. Kommt ein Paar in die nächste Phase einer Beziehung, die Kennenlernphase oder Differenzierungsphase, werden die Unterschiede wahrgenommen und erscheinen häufig erstmal spannend und reizvoll. Es kann aber auch passieren, dass bereits in dieser Phase die Eigenschaften und Verhaltensmuster – die Werte – als eher befremdlich wahrgenommen werden und zur Paarkrise führen können.

Wenn es dem Paar in dieser Phase gelingt die Unterschiedlichkeiten zu bewältigen und die Krise gemeinsam zu überwinden, dann geht es gestärkt aus der dritten Phase, der Konsolidierungsphase hervor und der Kreislauf beginnt von Neuem.

Wenn aus der Dyade eine Triade entsteht und aus dem Paar eine Familie wird, wird das Rad nochmal neu aufgerollt. Spätestens dann sollte dem Paar bewusstwerden, dass Werte ein zentraler Aspekt sind.

Denn erst wenn wir wissen, woher wir kommen, verstehen wir wer wir sind und können entscheiden wer wir sein wollen.

Welche Werte hat jeder von uns bis jetzt gelebt? Von welchen Werten wollen wir uns verabschieden und welche gemeinsam neu (er-)finden? Welche Werte wollen wir unseren Kindern vorleben?

Diese Fragen sollte sich jedes Paar stellen.

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Was Kinder brauchen, wenn sich Eltern trennen oder scheiden lassen? Ein Appell.

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