Was machen systemische Therapeutinnen und Therapeuten? Ein kleiner Einblick.

 

„Systemische Therapie“ ist ein Begriff, der immer bekannter wird, weil diese Verfahrensweise bereits nach kurzer Zeit zur Veränderung beitragen kann, durch den lösungsorientierten Ansatz den Blickwinkel erweitert und dabei unterstützt neue Perspektiven einzunehmen. Doch was machen systemische Therapeutinnen und Therapeuten eigentlich genau? Wer darf sich überhaupt „Systemischer Therapeut“ nennen? Und wie unterscheiden sich systemische Therapie und systemische Beratung? Gerne lasse ich Sie hier etwas detaillierter hinter meinen Beruf der systemischen Therapeutin in München und Umgebung blicken:

Was machen systemische Therapeutinnen und Therapeuten?

Eine systemische Therapeutin oder ein systemischer Therapeut sieht den Menschen, mit dem sie oder er arbeitet, nie nur für sich, sondern im Kontext zum Umfeld. Im Verständnis von systemisch arbeitenden Therapeutinnen und Therapeuten stehen Probleme von Menschen immer im unmittelbaren Zusammenhang mit ihrem sozialen Umfeld und damit mit ihrem gesamten System. Alle Menschen agieren in unterschiedlichen Systemen wie zum Beispiel der Familie, dem Arbeitsumfeld, der Schulklasse, in Vereinen oder Freundeskreisen etc.

In ihrer Arbeit legen systemische Therapeutinnen und Therapeuten den Fokus nicht darauf, allein die Einflüsse zu finden, die Probleme bereiten. Systemische Therapeutinnen und Therapeuten gehen davon aus, dass auch Störungen im System ihren Zweck haben. Zusammen mit ihren Klientinnen und Klienten versuchen systemische Therapeutinnen und Therapeuten deshalb, die Funktionsweise der Symptome in einem System zu durchleuchten.

Eine systemische Therapeutin, ein systemischer Therapeut hat dabei vor allem eins immer im Blick: Die bereits vorhandenen Ressourcen, die Klientinnen und Klienten oder auch deren Bezugspersonen bereits mitbringen. Ein Beispiel: Weit öfter als man hinlänglich denkt, bringen Betroffene bislang ungeahnte Fähigkeiten mit, die sie noch nicht, sehr selten oder möglicherweise sogar kontraproduktiv genutzt haben und nutzen. Jede und jeder Einzelne hat viele Ressourcen und Stärken. Diese gilt es zu entdecken und zu aktivieren.

Die Wirkung dieser Stärken in ihren jeweiligen Systemen ist den Beteiligten meist gar nicht bewusst. Erst wenn sie zusammenhängend verstehen, welcher Sinn mit ihrem Symptom im System verbunden ist, können sie entsprechend reagieren und Herausforderungen somit leichter begegnen.

Das bedeutet jedoch nicht, dass eine systemische Therapeutin oder ein systemischer Therapeut immer mit einer System-Gruppe arbeitet. Im Gegenteil. Eine systemische Therapie kann gut nur mit den jeweils betroffenen Klientinnen und Klienten stattfinden. Die Bezugspersonen können dann zum Beispiel durch Symbole oder Figuren stellvertretend ersetzt werden.

Wer darf sich systemische Therapeutin und systemischer Therapeut nennen?

Zunächst einmal muss ich darauf hinweisen, dass sowohl die Bezeichnungen „Psychologische Beratung“ als auch „Systemische Beratung“ keine geschützten Berufsbezeichnungen sind. Umso wichtiger ist es für Sie, wenn Sie eine systemische Therapeutin oder einen systemischen Therapeuten in München oder Umgebung suchen, dass Sie auf die Seriosität der Anbieterin oder des Anbieters achten.

Mit dem Werdegang des Systemischen Therapeuten Ihrer Wahl sollten deshalb immer anerkannte Kurse und Weiterbildungen einher gehen. Die Deutsche Gesellschaft für systemische Therapie (DGSF) Die DGSF Wirksam in Systemen — DGSF e. V. und die Systemische Gesellschaft (SG) Systemische Gesellschaft | Systemische Gesellschaft (systemische-gesellschaft.de) sind die beiden größten Dachverbände in Deutschland und arbeiten stets an der Sicherung der Qualität.

Seit dem Jahr 2008 gilt die Systemische Therapie als wissenschaftlich anerkanntes, eigenständiges Therapieverfahren innerhalb der Psychotherapie. Die Aufgabe von systemischen Therapeutinnen und Therapeuten besteht in erster Linie darin, strukturelle Gegebenheiten und Muster in zwischenmenschlichen Beziehungen und zwischen einzelnen Beteiligten in einem System (also Familie, Arbeit, Schule etc.) zu erkennen und zu verstehen. Denn einzelne, im System beteiligte Personen können durchaus auch verschiedene Rollen einnehmen. Darüber hinaus ermittelt die systemische Therapeutin oder der systemische Therapeut, welche wirklichen Gründe hinter den Verhaltensweisen eines Menschen stecken. Die systemische Therapie geht davon aus, dass es für jedes Verhalten einen guten Grund gibt. So werden Verhaltensmuster identifiziert, gewürdigt und können im nächsten Schritt verändert werden.

Zu beachten ist die Unterscheidung zwischen systemischen Therapeutinnen und Therapeuten und systemischen Beraterinnen und Beratern. Beide Arbeitsfelder ähneln sich natürlich, denn hinter beiden Ausprägungen steht die gleiche Grundintension: Die Probleme können nur durch die Identifikation der Systeme gelöst werden. Eine systemische Therapeutin, ein systemischer Therapeut gehen auf Basis ihrer Ausbildung jedoch über die Beratung hinaus, weil sie oder er auch psychische Leiden in die systemische Therapie einbezieht. In der systemischen Beratung bleibt es hingegen eher an der Oberfläche und der Prozess geht weniger in die Tiefe. Des Weiteren können Handlungsempfehlungen zur konkreten Umsetzung erarbeitet werden. Entsprechend muss für eine systemische Therapie meist mehr Zeit eingeplant werden als für eine systemische Beratung.

Gibt es Risiken bei einer systemischen Therapie?

Selbst wenn die systemische Therapeutin oder der systemische Therapeut nicht bei jeder Sitzung die Bezugspersonen persönlich einbezieht, so bleiben diese natürlich nicht gänzlich außen vor. Wenn Sie bei sich beginnen etwas zu verändern, dann verändert sich auch etwas in Ihrem gesamten System.

Da der Mensch ein Gewohnheitstier ist, können Veränderungen erstmal zu Irritationen führen. Wenn etwas Neues entsteht, dann braucht es erstmal etwas Zeit, damit es sich etablieren kann.

Besonders wichtig für den Erfolg einer systemischen Therapie ist ein ausgeprägtes Vertrauensverhältnis zwischen den Klientinnen und Klienten und ihren systemischen Therapeutinnen und systemischen Therapeuten. Sie und ich sollten uns auf jeden Fall sympathisch sein, um über all Ihre Themen im geschützten Raum offen sprechen zu können. Der erste Termin dient nicht nur dazu Ihre Themen zu besprechen, sondern auch dazu zu schauen, ob Sie und ich uns miteinander wohl fühlen und uns vorstellen können, gemeinsam in Ihrem Sinne an Ihren Themen zu arbeiten.

Wenn Sie noch mehr über meine Arbeit als Systemische Therapeutin in München und Umgebung erfahren wollen, lesen Sie einfach hier mehr zum Thema. Oder Sie vereinbaren telefonisch, per E-Mail oder online einen Termin für ein Erstgespräch und wir klären persönlich, ob und wie ich Ihnen im Rahmen einer systemischen Therapie oder einer systemischen Beratung weiterhelfen kann.