Niemand ist alleine psychisch krank

(in Kooperation mit Judith Rey)

Die Antwort auf die Frage nach den Auswirkungen einer psychischen Erkrankung  ist sehr individuell. Immer hat die psychische Erkrankung eines Familienmitglieds jedoch auch große Auswirkungen auf alle anderen Familienmitglieder. Folglich ist niemand alleine psychisch krank. Was also aus systemischer Perspektive tun, wenn z. B. eine Depression mit am Tisch sitzt?

Es ist so, also würde die Familie einen Zuwachs bekommen. Wo vorher vier Familienmitglieder waren, sind jetzt vielleicht fünf. Papa, Mama, Anna, Florian und Mamas Depression. Manchmal ist die Depression größer, manchmal kleiner, aber sie ist stets da. Was es hier braucht, ist Transparenz. Eine Aufklärung darüber, was die Krankheit überhaupt für den Erkrankten bedeutet. Es braucht aber auch ehrliche Worte darüber, was das für den Rest der Familie bedeutet. Es braucht neue Strategien für den Umgang der einzelnen Familienmitglieder mit der Erkrankung. Und ganz wichtig: Es muss klar werden, dass die Erkrankung nicht die betroffene Person ersetzt, sondern lediglich begleitet. Sprich in diesem Fall: Mama ist nicht die Depression. Mama ist und bleibt Mama. Sie hat aber eine Depression.

Die systemische Therapie birgt viele wunderbare Methoden, um diese Themen greifbarer machen zu können.

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